19.11.05

Hand- und sonstige Lager

Alles beginnt damit, daß man sich 1980 in Euphorie über das neuerworbene Geschmackserlebnis vom Spanien-Urlaub einige Kisten Kubastumpen mitbringt. Im trauten Heim erst erkennt man den Pferdefuß der an sich schönen Mitbringsel: Die mögen es nicht, bei trockener Heizungsluft vor sich hin zu dörren. Bitterer Geschmack, bröselige Deckblätter...alles in allem niederschmetternd! Folglich ersinnt man Abhilfe: War da nicht noch irgendwo eine Tupper- oder andere Plastikdose, die die Lebensabschnittsgefährtin (LAG) im kollektiven Konsumrausch und ohne erkennbaren Zweck erworben hatte? Gefunden, mit feuchtem Mosy-Schwamm ergänzt und...viel zu feucht...die Stumpen beginnen, amorph zu werden...also Hygrometer besorgen...viel zu ungenau...also kallibrieren...etc.etc. Zwischenzeitlich hat sich der Bestand infolge der temporären Unrauchbarkeit der Urlaubsstumpen durch Zukäufe erhöht und die Luntensauna ist zu klein geworden. Gottseidank bietet der Handel viel größere und sogar rollbare Container! Und stapelbar! Sieht aber auch nicht so klasse aus...die LAG klagt...ab in den Keller mit dem mittlerweile erheblichen Wert. Jahr um Jahr werden die sauer erschufteten Kröten in kubanische Krautwickel verwandelt, die Lagerbehälter werden, nachdem alles aus den Nähten platzt, wieder einfacher und geschenkte Zargesboxen werden den teuren texanischen Digital-Befeuchtungs-Humidoren (http://www.aristocrathumidors.com ) aus honduranischem Mahagony (jetzt Handlager) als Langzeitreifungsmaturingundageingkiste zur Seite gestellt. Jetzt langt's erstmal! Bis zum nächsten Anfall.